Dienstag, 7. Juli 2009

Sparen ist schwerer als Verschwenden

Hatten Sie jemals Probleme damit, Ihr Geld auszugeben? Ich vermute nicht. Wenn Sie reichlich davon haben ist es wirklich ganz einfach. Es entflieht ihnen geradezu, ohne dass Sie sich bemühen müssten. Durch diese Leichtigkeit des Geldausgebens wähnen wir uns in einem wunderbaren Schlaraffenland. Sie können sich alles was Sie möchten kaufen ohne sich dabei anzustrengen, denn überall und leicht erreichbar gibt es Geschäfte, Shopping-Center, Berater, Makler, Hotels, Restaurants und für ganz Bequeme auch noch das allgegenwärtige Internet. Jeder Händler nimmt Ihr Geld ohne zu zögern. Wenn Sie mal nichts in Ihrem Portemonnaie oder zu Hause haben, genügt ein kurzer Stopp am Automaten. Ein paar Tasten und Sie haben Ihr Bares. Oder noch einfacher: Sie zeigen im Geschäft ihre Bank- oder Kreditkarte. Weg ist Ihr Geld! Problemlos. Und die gebratenen Tauben fliegen Ihnen zu.

Wenn das Geld jetzt auch immer so reichlich und so problemlos auf Ihre Konten käme und wenn das ganz sicher auch noch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten so wäre, dann wäre natürlich alles ganz einfach. Ist das bei Ihnen etwa nicht so?

Aber genau das ist es doch, was uns die freie Marktwirtschaft vermeintlich verspricht. Wir haben die Grundregel des stetigen Wachstums längst verinnerlicht und stellen sie überhaupt nicht mehr in Frage. Immer neue Bedürfnisse sollen wir haben, immer mehr sollen wir konsumieren und uns allen wird es dann bis in alle Ewigkeit immer besser gehen. Trauen Sie sich noch, das anzuzweifeln? Wir werden als gesamtes Volk sogar regelmäßig öffentlich gerügt, wenn wir sparen und dadurch weniger ausgeben. Die Sparquote sei zu hoch, heißt es. Wir machten den Aufschwung kaputt. Haben Sie das nicht auch schon mal irgendwo gehört? Hören Sie nicht drauf!

1 Kommentar:

UP hat gesagt…

Hallo Helmut Friesdorf,
was Du schreibst trifft den Nagel auf den Kopf!
"Die Sparquote ist zu hoch", soso. Systemkonformer sind da wohl eher die Leute, die ohne Rücksicht auf Verluste konsumieren, bis es eines Tages heißt: "Guten Tag, mein Name ist Peter Zwegat. Was kann ich für Sie tun?"
LG,
Ursula Prem